China

Zwischen Moderne und mehrtausendjähriger Geschichte quer durch das lächelnde Reich der Mitte

Vor vielen Jahren war ich das erste Mal in China. Da herrschte noch die Mao-Kleidung vor und ich sah wahrscheinlich Millionen Menschen, aber keine einzige hübsche Chinesin. Alle hatten die gleiche Frisur, die gleiche Kleidung, den gleichen Blick. Nur die kleinen Kinder waren bunt gekleidet und trugen ihre „Schnellfeuerhosen".

So konnte ich mich auf die Sehenswürdigkeiten um Peking konzentrieren und mich am Essen erfreuen.

Nicht so dieses Mal! Das Land hat sich vollkommen geändert, zumindest sehr geändert. Die Sehenswürdigkeiten waren immer noch interessant. Das Essen immer noch gut und manchmal nicht definierbar, aber die Menschen, insbesondere die Weiblichkeit sah ohne ihre Einheitskleidung ziemlich attraktiv aus.

Eine klassische Rundreise stand diesmal auf meinem Programm. Peking, Shanghai, Xi'an, die Yangtse-Flusskreuzfahrt, eine Fahrt auf dem Li-Fluss, und noch vieles mehr wurden innerhalb der drei Wochen auf angenehme Art bewältigt. Doch Vorsicht! China kann süchtig machen. Es wird sicher nicht meine letzte Reise ins Reich der Mitte gewesen sein. Chinas Vergangenheit, Kultur und Tradition werden mich wohl nicht so schnell loslassen.

Und das Essen mit den Stäbchen war nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Vorallem kann man so herrlich kleckern und niemand sieht einen schief an. Was ich so gegessen habe, kann ich nicht genau sagen; aber geschmeckt hat es immer sehr gut. Unsere chinesische Reiseleiterin hatte ein niedliches Deutsch, wie sie selbst sagte und für sie war alles „gesündlich", was uns so an Kulinarischem angeboten wurde.

Auf keinen Fall sollte man sich die sogenannte „Fressmeile" in Peking entgehen lassen, um einen Überblick über die Speisekarte der Chinesen zu bekommen. Wer hier nicht auch mal etwas „Ausgefallenes" probiert hat, ist eben ein „Weichei". Und ein Feuertopfessen in Chongqing oder das Teigtaschenessen in Xi'an ist ein Muss, das man unbedingt genossen haben sollte.

Man wird sich vielleicht wundern, aber die Chinesen sind ein sehr lautes Volk. Hier ist nichts mit asiatischer Ruhe. Trotzdem ist der Chinese immer gerne zu einem Schwätzchen aufgelegt. Es scheint als liebe es der Chinese, wenn er sich mit einer „Langnase" wie mir fotografieren lassen kann und die Mädels streicheln gerne über ein bayerisches Bäuchlein und lächeln dabei ein freundliches „Lucky Buddha" rüber. Man kann viel über China sagen, zu mir war es sehr freundlich und ich komme gerne wieder.

 

Dezember 2010, R. J.