Ladakh - Kashmir

"Indien an seinen einzigartigen Randgebieten"

Wenn man etwas Besonderes erleben möchte, dann muss man auch manche Unabwägbarkeiten bzw. Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Mitten in der Nacht in Delhi ankommen und dann noch sechs Stunden auf den Weiterflug nach Leh warten, der vom Wetter abhängig ist. Man kann sich schon Schöneres vorstellen. Aber schließlich klappte alles wie am Schnürchen.

Die gigantische Bergwelt des Himalaya, vom Flugzeug aus, bei strahlend schönem Wetter zu erleben, das vergisst man so schnell nicht. Kurz vor der Landung noch einige Male kräftig durchatmen, denn die Luft ist bei 3.500 Metern um einiges sauerstoffärmer als bei uns. Nach einer individuell unterschiedlichen Akklimatisierung jagte ein Kloster das nächste. Das Hemis-Fest im gleichnamigen Kloster war mal ein ganz anderes Ereignis, zu dem auch mal der Dalai Lama vorbeischaut.

Die schönen und meist auf Bergkuppen errichteten Klöster Ladakhs sind gut bis sehr gut erhalten und hier findet das klösterliche Leben noch in seiner reinen, ursprünglichen Art statt. Dies kann man m. E. von Tibet nicht mehr unbedingt behaupten.

Die Ladakhis sind ein überaus freundliches Volk, lachen gerne und es gibt relativ viele Menschen in dieser Region, mit denen man sich in Englisch unterhalten kann.

Kaschmir erreichte ich nach einer mehr als abenteuerlichen Fahrt u. a. am Zanskar-Gebirge vorbei. Es ging durch Schluchten, Flusstäler und schwindelerregende Serpentinenstraßen, die teilweise den Namen Straße in keiner Weise verdienten. Auch wenn mir manchmal beim Blick nach unten das Herz ganz tief in die Hose rutschte, so möchte ich es auf keinen Fall missen, solch' eine nervenkitzelnde Fahrt gemacht zu haben. Schließlich ist ja alles gut gegangen!

Srinagar, die am Dal-See gelegene Hauptstadt des indischen Bundesstaates, ist schwer bewacht. Drei Tage konnte ich diese Stadt nicht betreten. Sie war wegen Unruhen während des Ramadan „geschlossen“. Dann aber war es möglich sich mal kurz hier umzusehen und auch die einzigartigen Holzmoscheen zu besichtigen.

Ich muss zugeben, dass, so schön Kaschmir auch war, ich gerne wieder in weniger bewachte Gebiete Indiens weiter reiste.

Über die indische Küche, auch in diesen Gebieten, möchte ich mich gar nicht groß äußern. Ich bin nun mal kein großer Freund dieser Küche, wobei andere in meiner Gruppe sehr von ihr geschwärmt haben. Somit möchte ich hier lieber den Mantel des Schweigens darüber legen. Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man besser schweigen!

Dies war mal eine etwas andere Reise und ist nach meinen jetzigen Erkenntnissen sicher nicht für den gemeinen Pauschalurlauber geeignet. Aber, wer sich dazu entschließt, der wird etwas Besonderes erleben!

 

Juli 2014, J. R.